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Herunter-trinken!?
Hallo,
ich bin die Ehefrau eines, meiner Meinung nach, Alkoholabhängigen.
Aber wenn ich mir das hier durchlese, denke ich, das es noch nicht ganz so schlimm ist mit meinem Mann.
Er ist abhängig, keine Frage. Er trinkt mehrmals die Woche, er trinkt wenn er etwas feiern will, wenn er Frust hat, wenn er Mut braucht,... Immer gibt es einen Grund.
Wir sind schon seit der Schule zusammen und haben einen Sohn im Kindergartenalter.
Er ist nicht gewalttätig, aber die Tatsache daß er betrunken ist, und wie er dann ist, nagt an mir. Er geht arbeiten und funktioniert eigentlich, aber es kann doch nicht sein, dass er sein Leben komplett vernebelt. Er macht mir auch absurde Vorwürfe, das ich ein Doppelleben führen würde.
Nun befürchte ich das alles in die Brüche geht, weil ich die Situation nicht mehr aushalte.
Ich habe schon so viel versucht, Verständnis aufgebracht, bin wütend geworden und nun habe ich ihm gedroht alles zu beenden, wenn er nichts tut.
Ich will das eigentlich gar nicht, ich wünsche mir, dass er aufhört und wir wieder gemeinsam das Leben leben können.
Vielleicht ist es etwas überheblich hier um einen guten Rat zu fragen.
Aber ich sitze allein auf dem Sofa, mein Mann total betrunken schlafend im Bett, nachdem wir uns heute schön wegen diesem Scheiss gezofft haben.
Unser Sohn hat mehr mitbekommen, als mir lieb ist, das ist auch schrecklich, er ist so klein und unschuldig und muss so eine Situation mitbekommen.
Ich habe Angst, das alles zerbricht und musste das wenigstens Mal loswerden. Ich habe auch niemanden mit dem ich darüber sprechen kann, deshalb Versuche ich es auf diese Weise.
Danke für diese Plattform,
Ehefrau
#32
Hallo, liebe Ehefau! Wie kommst du nur darauf, das es überheblich ist, um Hilfe zu bitten? Nur einen guten Rat wirst du nicht bekommen. Ratschläge können Schläge sein. Wir können dir bissel was auf deinen Weg mitgeben. Was du draus machst, ist deine Entscheidung.
Du meinst, mit deinem Mann ist es noch nicht so schlimm. Wie schlimm muss es denn erst werden? Du leidest sehr unter seiner Alkoholkrankheit und ja...dein Sohn bekommt mehr mit als du glaubst.Wie lange willst du denn noch so leben? Hast du schon mal daran gedacht, dir professionelle Hilfe in einer Suchtberatung zu holen? Dort kann man dir Wege aufzeigen, wie du damit umgehen kannst und vor allem wie du dich schützt. Ja, du musst etwas für dich und deinen Sohn tun. Dein Mann hat es in der Hand gegen die Krankheit anzukämpfen. Aber du hast auch noch ein Leben. Er sollte wissen wie es dir damit geht, dass du dir Sorgen machst. Auch um ihn. Aber zwingen kannst du ihn nicht.Du kannst ihm nur den Rücken stärken. Sicher ahnt er auch, dass du dich ja gar nicht trennen willst. Das du nur bluffst. Er weiß also das da keine große Gefahr besteht und muss das Ganze nur aussitzen.Zeige ihm das es dir Ernst ist. Tu etwas für dich und deinen Sohn. Das ist ganz wichtig wenn du nicht dran zerbrechen willst. Dein Mann ist krank, aber solange er nicht einsieht, dass es ganz alleine seine Baustelle ist, wird er sich keine Hilfe holen. Also kümmer dich in erster Linie um dich und deinen Sohn. Zeig deinem Mann, dass du so nicht mehr Leben kannst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
LG Karin
"...ein sogenanntes "Runtertrinken" kann tödlich enden..." ist völliger Bullshit!
Von Jetzt auf Gleich aufzuhören, also von 100 auf 0 zu gehen, das kann Probleme bereiten. Aber wenn der Körper Zeit hat, sich anzupassen, indem man langsam runterfährt, ist das die allerbeste Möglichkeit, aufzuhören.
Sagen wir, man trinkt täglich einen halben Kasten Bier, also zehn 0,5er-Flaschen. Dann trinkt man an einem Tag 9, am nächsten 8, dann 7 usw. Gegen Ende, kann man auch 2 oder 3 Tage seine 3 Flaschen, oder 2 Flaschen trinken, weil da der prozentuale Unterschied größer ist, als wenn man von z.B. 9 auf 8 geht.
Runtertrinken ist das Beste, was man tun kann, wenn man es schafft. Wenn man dazwischen einen Tag hat, an dem man statt der z.B. geplanten 5 Flaschen, dann 7 trinkt, gut, dann macht man halt am nächsten Tag bei 6 wieder weiter, das ist kein Problem. Aber wenn man immer wieder auf große Mengen zurückgeht, dann scheint man fürs Runtertrinken nicht geeignet zu sein. Allerdings, wenn man sich mal damit beschäftigt, was einem Alkohol (nicht!) gibt, dann wird er auch uninteressant und dann kommt es eigentlich nicht mehr dazu, daß man sich das Runtertrinken immer wieder mit großen Mengen zerschießt. Sondern dann trinkt man einfach nur noch jeden Tag (weniger) um keinerlei Entzugssymptome zu haben. Also sollte eigentlich jeder fürs Runtertrinken geeignet sein, nicht in die Lage kommen, sich das immer wieder mit ungeplant großen Mengen zu zerschießen.
Also:
Runtertrinken ist absolut sicher und das Beste, was man tun kann! Sofort von 100 auf 0 zu gehen ist nicht gut, weder kalt, noch unter Einsatz von Medikamenten. Übrigens hilft beim Aufhören immer auch Sport und/oder kalt Duschen, denn die Gehirnchemie muss sich wieder auf ihre natürliche Ausgewogenheit einpendeln und das hilft dabei.
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