Hallo!
Ich bin seit 14 Jahren mit meinem Mann zusammen, 10 davon verheiratet- wir haben 3 gemeinsame Söhne im Alter von fast 13 bis 7.
Alkohol und zuletzt auch Canabis waren immer mal Thema bei meinem Mann. Bei mir nie.
Vor etwa 2 Jahren bekam er die Diagnose Depression.
Seit 7 Jahren kämpfe ich praktisch allein für und um diese Familie. Nicht weil er trinkt (das tat er auch ab und zu mal zuviel.Ich verstand das von Anfang an nicht - weil er einfach nichts verträgt- er ist schon nach dem kleinsten Schluck am schwanken und nicht mehr wirklich zu gebrauchen UND weil er einen alkoholkranken Vater hatte ,der letztes Jahr im Januar gestorben ist) , sondern eher weil ihm die Arbeit immer wichtiger als wir.
Wir haben zwei Problemkinder. Sie kommen sehr nach ihm.Also wenn man die Zeugnisse von ihm damals und das Zeugnis unseres ältesten anschaut könnte man meinen sie schreiben über die ein und selbe Person.
Jedenfalls fing da die Problematik an .... wir haben ewig viele Diagnosen für den Großen und da ich irgendwann nicht mehr konnte ,hab ich eine Familienhilfe beantragt. Diese haben wir nun knapp 4 Jahre. Mit der ersten kam mein Mann garnicht klar ,hat sich kaum beteiligt usw. Mit unserer neuen ,die wir seit fast 2 Jahren haben kam er richtig gut klar,bis vor 2 Tagen ( dazu aber nachher mehr) .
Er sollte Anfang letztes Jahr eine Reha wegen Depression machen, die er auch angetreten ist. Leider machte man nach 2 Tagen einen Drogentest und dieser war positiv auf Canabis. Man schickte ihn mit den Worten ' sie seien keine Suchtklinik' nach Hause.
Jetzt begann das Dilemma. Zu einem Termin bei einer Psychologin in einer Akutklinik kam er angetrunken ,aber direkt ehrlich ,und sagte ihr das er getrunken habe,weil er Mut bräuchte um mit ihr reden zu können.
Für mich war das wie ein Schlag in die Magengrube.
Ich kann dieses Bewusstseinsveränderte nicht konzentrierte Verhalten an ihm nicht leiden. Mich macht ein solches Verhalten unheimlich wütend.
Die Psychologin meinte er bräuchte evtl eine suchtberatung bzw. War diese auch eine Auflage der RV das er nochmal eine Reha beantragen könne.
Es ging dann doch recht fix und so kam er mitte Juni für 3 Monate in eine Klinik für Suchtkranke. Dank Corona war er praktisch eingesperrt und auch wir oder ich als Familie wurden nicht einbezogen.
Er kam also Mitte Sptember wieder nach Hause.Und fing nach einer kurzen Wiedereingliederung wieder voll an zu arbeiten. Nach etwas mehr wie über einem Jahr Krankheit!
Im Januar dann der Supergau.
Er hat ein Trauma bzgl. ZAHNARZT. Seine oberen Zähne waren aber durch mangelnde Mundhygiene und viel Zuviel Zucker kaputt. Genau einer ist noch da. Die ganze Zeit konnten wir das nicht machen lassen, weil er dafür eine Vollnarkose brauchte ,die wir nicht zahlen konnten. Durch die Klinik gibt es aber eine Bescheinigung vom Psychologen und diese Kosten wurden nun übernommen.Mein Mann überstand die Op gut und zum Termin selbst war er natürlich nicht alkoholisiert. Aber zu den Kontrollterminen dann.
Zusätzlich zu Corona, hängen wir hier viel zu viel aufeinander,das homeschooling schlaut mich - ich habe keinen Ausgleich mehr. ZUSÄTZLICH fiel unsere heißgeliebten Fh auch wochenlang aus und es war/ist einfach alles aus dem Ruder.
Wir maulen uns täglich an,ich suche die Flaschen und finde sie auch, weil ich eben dieses Verhalten an ihm nicht gut heißen will und kann.
Er ist kein Vorbild für unsere Kinder - bringt ihnen Müll bei und verhält sich eher wie der größere Bruder.
Um seinen Konsum zu verstecken frisst er alles in sich hinein ,damit er wieder nüchtern wird.
Er sagt ständig das er das nicht will und trotzdem macht er es.
Ich stehe so zwischen den Stühlen. Ich kann nicht mehr.
Übertreibe ich ?
Vielen Dank für eure Antworten!
Grüße
SUNSHINE